
Ingwer – Die aromatische Wurzel
Anbau von Ingwer – Tropischer Aufwand mit Fingerspitzengefühl
Ingwer (Zingiber officinale) ist eine mehrjährige Pflanze, die in tropischen und subtropischen Regionen gedeiht. Der essbare Teil ist das Rhizom – also der unterirdische Wurzelstock.
Klimatische Bedingungen:
Bevorzugt Temperaturen zwischen 24 und 30 °C
Hohe Luftfeuchtigkeit und gleichmäßige Bewässerung sind entscheidend
Keine Staunässe – gut durchlässiger Boden ist ein Muss
Anbauprozess:
Pflanzung: Die Vermehrung erfolgt durch Teilung von Rhizomen. Jedes Teilstück muss mindestens eine Knospe (Auge) enthalten.
Wachstumszeit: Die Pflanze wächst 8–10 Monate, bevor sie geerntet wird.
Ernte: Sobald die Blätter vergilben, wird geerntet – meist per Hand.
Nachbearbeitung: Nach der Ernte wird der Ingwer gewaschen, sortiert und entweder frisch verkauft, getrocknet oder verarbeitet.
Ingwer wird heute u. a. in Indien, China, Nigeria, Thailand, Indonesien und zunehmend auch in Südamerika sowie auf Madagaskar angebaut.
Verbreitung und Handel
Indien ist mit Abstand der größte Produzent von Ingwer, aber ein großer Teil des weltweit konsumierten Ingwers stammt aus China und Peru – vor allem für den Exportmarkt. In Europa und Nordamerika ist Ingwer längst ein gängiges Importgut, das ganzjährig in Supermärkten zu finden ist.
Frischer Ingwer wird häufig per Schiff oder Flugzeug transportiert. Getrockneter oder gemahlener Ingwer hat den Vorteil einer längeren Haltbarkeit und einfacheren Lagerung.
Kulinarische Verwendung – Viel mehr als nur Tee
Ingwer ist ein Alleskönner in der Küche und wird sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten eingesetzt. Seine aromatische Schärfe, kombiniert mit einer leichten Zitrusnote, macht ihn vielseitig verwendbar.
Typische Verwendungen:
Asiatische Küche: Currys, Wokgerichte, Marinaden, Saucen
Backwaren: Lebkuchen, Ingwerplätzchen, Kuchen
Getränke: Ingwerbier, Ingwerlimonade, Cocktails
Eingelegt: Sushi-Ingwer (Gari) als Geschmacksausgleich
Gewürz: Getrocknet und gemahlen in Gewürzmischungen (z. B. Garam Masala)
Rezept: Ingwer-Karotten-Suppe
Zutaten (für 4 Portionen):
500 g Karotten
1 mittelgroße Zwiebel
2 EL frischer Ingwer (gerieben)
1 Knoblauchzehe
750 ml Gemüsebrühe
1 Dose Kokosmilch (400 ml)
2 EL Öl
Salz, Pfeffer, Zitronensaft nach Geschmack
Frische Kräuter oder Chiliflocken als Topping
Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch fein hacken, Karotten in Scheiben schneiden.
Öl in einem Topf erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer anschwitzen.
Karotten hinzufügen und kurz mitbraten.
Mit Brühe ablöschen, ca. 20 Minuten köcheln lassen.
Kokosmilch dazugeben, alles pürieren.
Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
Nach Belieben garnieren – z. B. mit Koriander oder gerösteten Kernen.
Diese Suppe ist schnell gemacht und wärmt mit einem Hauch exotischer Würze – perfekt für jede Jahreszeit.
Fazit
Ingwer ist eine faszinierende Wurzel mit einer tiefen kulturellen und kulinarischen Geschichte. Vom tropischen Acker bis in unsere Kochtöpfe hat Ingwer einen weiten Weg zurückgelegt – und sich dabei als unverzichtbare Zutat etabliert, die Gerichte aufpeppt und verfeinert. Wer einmal die feine Schärfe von frischem Ingwer zu schätzen gelernt hat, möchte ihn in der Küche nicht mehr missen.
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